Geschichte und Tradition des Hoepfner-Burghof

Lieber Gast,

wir möchten Ihnen ein bischen von der Geschichte und der Tradition des Hoepfner-Burghof erzählen. Denn immerhin ist der Burghof schon über 120 Jahre alt und kann auf so manch´stürmische Zeit zurückblicken.

Im Jahr 1851 wurde die Karlsruher Privatbrauerei Hoepfner von Eggenstein nach Karlsruhe verlegt. Das damalige Gelände in der heutigen Kaiserstraße war jedoch nur begrenzt ausbaufähig. Ab den 70er Jahren wurde nach und nach die Produktion vor die Tore der Stadt nach Rintheim verlegt. Als Schlussakkord wurde in den Jahren 1896 bis 1898 der repräsentative im burgähnlichen Stil gehaltene Brauerei- und Mälzereineubau längs der damals nach der Stadtgründer Karl-Wilhelm-Straße, heute Haid- und Neu-Straße, genannten Straße errichtet, wo er sich auch heute noch befindet.

Hier beginnt dann auch die Geschichte des Burghofs. Er wurde direkt und im gleichen burgähnlichen Stil an das Gemäuer der Brauerei und Mälzerei angebaut. Für damalige Verhältnisse war es nicht ungewöhnlich, ein Bierlokal direkt an die Brauerei anzuschließen, denn das Bier musste unter der Karlsruher Bevölkerung bekannt gemacht werden. Doch der Burghof wurde nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen errichtet. Er sollte die im Burgstil erbaute Privatbrauerei Hoepfner ergänzen und ihr einen weiteren baulichen Reiz hinzufügen.

Am 21. November 1899 wurde dann das erste Bier im Burghof ausgeschenkt. Schon damals wurde auch der Biergarten angelegt, in dem 2000 Personen Platz finden konnten, die angepflanzten Lindenbäume spendeten im Sommer den Biergartenbesuchern wohltuenden Schatten. Bevor dieses Gelände als Biergarten genutzt wurde, befand sich hier ein riesiger Eishaufen, mit dem das Bier in den Kellern der Brauerei gekühlt wurde – Eis, das in warmen Wintern von den Alpen und sogar aus Norwegen nach Karlsruhe transportiert werden mußte.

Kurz nach der Jahrhundertwende entstanden im Burghof die reizvollen Wandmalereien. Sie wurden von Hellmut Eichroth (1871-1943), einen bekannten Karlsruher Künstler, geschaffen. Eichroth passte die Wandmalereien genau an den Stil der Räume an: In mittelalterlichen Szenen stellte er Lebensfreunde, Tanz und Fröhlichkeit dar – gesteigert durch den Genuß des Bieres. Auch >Begleiterscheinungen< des Alkohols wurden von ihm angedeutet, wie zum Beispiel die Darstellung des Ziegenbocks als Symbol für Starkbier (>Bockbier<) und des Esels als Symbol für Narretei sowie Affen und den Kater.

Leider wurde ein Teil von Hellmut Eichroths Wandmalereien im II Weltkrieg zerstört, und manche der malerischen Wand- und Decken- ausschmückungen fielen den Krieg und im Laufe der Jahre den Renovierungs- arbeiten zum Opfer. Die großen Wandgemälde jedoch konnten fast alle gerettet werden. Im Jahr 1954 wurde der teils zerstörte Burghof wieder aufgebaut und eingerichtet, da die zahlreichen Oststadtvereine dringend Vereins- und Versammlungsräume benötigten.

Im Vergleich zu heute war das gesellschaftliche Leben in den 50er Jahren viel stärker von Vereinen geprägt und fand fast ausschließlich in Gaststätten statt.

Aber auch im Biergarten wurde Kultur geboten. Bis zum II. Weltkrieg befand sich hier ein Musikpavillon, in dem häufig Militärkonzerte stattfanden. Ab dem 4. Oktober 1976 wurde der Burghof von der Familie Waldemar Fretz bewirtschaftet, die alles versucht haben, um die alte Tradition des Burghofs wieder aufleben zu lassen. Die Wandgemälde von Hellmut Eichroth wurden in enger Zusammenarbeit mit der Privatbrauerei Hoepfner von Frau Ch. Bögner restauriert. Die Inneneinrichtung wurde nach den Vorlagen alter Photographien gestaltet – so wurden zum Beispiel Buffet, Lampen, Stühle usw. der ursprünglichen Einrichtung nachgebildet. Im Burghof werden heute alle Bierspezialitäten der Privatbrauerei Hoepfner ausgeschenkt. Mit seinen zahlreichen großen und gemütlichen Nebenräumen bietet der Burghof auch heute noch die ideale Lösung für Veranstaltungen und Feiern aller Art.

Alles in allem können wir sicher sagen, dass der Burghof einzigartig in Karlsruhe ist. Originell in der Einrichtung, rustikal und gemütlich, vielfältig im Angebot – kurzum: ein Beispiel für traditionelle und rustikale Gastlichkeit unserer Zeit.

Wir sind sicher, dass Sie sich bei uns wohlfühlen werden, und hoffen, dass wir Ihnen mit dieser kleinen Geschichtsstunde einen Teil unserer Begeisterung und unseres Engagements für den Burghof vermitteln konnten. Doch nun lassen Sie sich von uns verwöhnen und genießen Sie Ihrem Aufenthalt im Burghof.

Ihr Hoepfner Burghof Team